„Kunst- und Kulturschaffende brauchen gerade in den ländlichen Räumen Anlaufstellen und kompetente Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner, die bei Förderfragen und Veränderungsprozessen beraten und sie mit anderen Akteuren vernetzen. Das gilt in der Corona-Zeit mehr denn je. In den kommenden drei Jahren stellt das Land deshalb 360.000 Euro zur Verfügung, um mit den Kultur-Regi-onalmanagerinnen und -managern genau solche Anlaufstellen für Kunst und Kul-tur in sechs Regionen im Land zu schaffen“, sagte Kunststaatssekretärin Petra Olschowski am 29. März in Stuttgart.
Ausgewählt für die Teilnahme an dem vierjährigen Pilotprojekt „Regionalmanage-rin / Regionalmanager Kultur“ wurden die Landkreise Hohenlohe, Ostalb, Rems-Murr, Reutlingen und Waldshut sowie die KulturRegion Karlsruhe.
„Mit ihrer Teilnahme zeigen die Verantwortlichen in den Kreisen auch, dass sie über örtliche Grenzen hinweg zusammenarbeiten wollen und ihnen die Kulturarbeit in ihrer Region wichtig ist. Damit sich die neuen Personalstellen etablieren, war es uns wichtig, dass die Regionen selbst einen Teil der Kosten tragen. Ich freue mich, dass das gelungen ist und der Rückhalt vor Ort so groß ist“, so Olschowski weiter.
Das Pilotprojekt wurde im Schulterschluss von Bund und Land und zusammen mit „TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel“, einer Initiative der Kulturstiftung des Bundes, und dem TRAFO-Projekt „Lernende Kulturregion Schwäbische Alb“ ins Leben gerufen. Der Bedarf an Ansprechpersonen, die an der Schnittstelle zwi-schen Kultur und Verwaltung agieren, zeigte sich auch in den Gesprächen des zweijährigen Prozesses „Dialog | Kulturpolitik für die Zukunft“ des Kunstministeriums. Die Berufung der Regionalmanagerinnen und Regionalmanager Kultur ist eine der Handlungsempfehlungen, die bereits im Verlauf des Dialogs in die Umsetzung gebracht wurden.
Bei den fünf Landratsämtern und der KulturRegion wurden die Personalstellen für die Regionalmanagerinnen und Regionalmanager Kultur bereits im vergangenen Jahr eingerichtet. Die Entwicklungsphase im Jahr 2020 wurde durch Bundesmittel in Höhe von 300.000 Euro gefördert. Die Umsetzungsphase in den Jahren 2021 bis 2023 wird nun mit 360.000 Euro durch das Kunstministerium unterstützt.
Coronabedingt haben die Regionalmanagerinnen und Regionalmanager auch die wichtige Beratung zu Hilfsprogrammen und Verordnungen oder digitale Formate übernommen. Im Frühjahr 2021 finden erste Kulturkonferenzen in den Regionen statt, um über die Erwartungen an die neuen Anlaufstellen zu diskutieren und den Austausch zwischen Kultur und Verwaltung zu verbessern. Um die im Pilotprojekt gewonnenen Erfahrungen an interessierte Regionen weiterzugeben, veröffentlicht das Kunstministerium anlässlich einer Veranstaltung im Juni 2021 eine Handreichung mit Empfehlungen für die Einrichtung solcher Netzwerkstellen.
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, 29.03.2021.